Wir berichten in Deutsch über die internationale Sprache Esperanto in Schleswig-Holstein und in Esperanto über unser Bundesland.

E-Books

Es ist recht schwierig, Zahlen zur Auflagenhöhe von Büchern in Esperanto und deren Verkauf zu bekommen. Gedruckte Bücher erreichen im Allgemeinen 400 bis 500 Exemplare, die zum Teil noch 10 Jahre nach dem Erscheinen in den Bücherdiensten liegen. Selten kommt es zu einer zweiten oder dritten Auflage. Wirtschaftlich lohnend ist die Situation für niemanden, weder für den Autor noch den Druckbetrieb oder den Handel.

Wenn der Buchdruck und -vertrieb sowieso nicht wirtschaftlich vertretbar ist, dann kann man Bücher gleich verschenken, und diese Möglichkeit bieten elektronische Bücher (e-libroj oder bitlibroj). Auf meiner Webseite und bei Google Play Books biete ich Bücher zum kostenlosen Download. Bisher kamen jedes Jahr ein bis zwei Bücher – Unterrichtsmaterial oder Belletristik – dazu. Eine alte Version der Webseite ermöglichte mir, die Downloadzahlen mitzulesen, dies ist zur Zeit nicht der Fall. Der Download der mobi-Versionen überschritten damals bereits durchgängig die 500er Grenze.

Jetzt bekomme ich von Google tagesaktuelle Zahlen der für 0 (null) Euro »verkauften« Einheiten. Und hier sind sie, meine Geschäftsgeheimnisse, die Downloadzahlen meiner Google-E-Books:

1
Titel
Jahr
Menge
4
Ĉu vi parolas Esperante?
2019 4
5
  2020 14
6
  2021 9
7
  2022 43
8
Ĉu vi parolas Esperante? gesamt
  70
9
Doni vivon por vivo
2017 10
10
  2018 36
11
  2019 11
12
  2020 6
13
  2021 3
14
  2022 2
15
Doni vivon por vivo gesamt
  68
16
La domo ĉe la mueleja kanalo
2017 7
17
  2018 34
18
  2019 3
19
  2020 4
20
  2021 2
21
  2022 3
22
La domo ĉe la mueleja kanalo gesamt
  53
23
La orserĉistoj 2017 18
24
  2018 40
25
  2019 4
26
  2021 3
27
  2022 3
28
La orserĉistoj gesamt
  68
29
La roboj de Simon
2016 13
30
  2017 20
31
  2018 62
32
  2019 9
33
  2020 3
34
  2021 2
35
  2022 1
36
La roboj de Simon gesamt
  110
37
La ŝtona koro 2020 2
38
  2021 2
39
La ŝtona koro gesamt
  4
40
La venena zono 2021 7
41
  2022 5
42
La venena zono gesamt
  12
43
Per tolboato: Skizo
2016 6
44
  2017 10
45
  2018 26
46
  2019 3
47
  2020 3
48
  2021 1
49
  2022 1
50
Per tolboato: Skizo gesamt
  50
51
Pro Iŝtar 2017 0
52
  2018 29
53
  2019 7
54
  2020 2
55
  2021 8
56
  2022 3
57
Pro Iŝtar gesamt   49
58
Gesamtsumme   484

(Downloads der einzelnen E-Books 2016-2022 nach Jahr)

1
Land Menge
2
USA 87
3
Deutschland 51
4
Frankreich 28
5
Russland 28
6
Kolumbien 25
7
UK
24
8
Brasilien 23
9
Argentinien 20
10
Spanien 19
11
Mexiko 15
12
Kanada 14
13
Ukraine 14
14
Australien 12
15
Österreich 12
16
Türkei 10
17
Estland 9
18
Vietnam 8
19
Italien 7
20
Venezuela 7
21
Niederlande 6
22
Polen 6
23
Schweiz 5
24
Indonesien 4
25
Rumänien 4
26
Südkorea 4
27
Ecuador 3
28
Guatemala 3
29
Honduras 3
30
Indien 3
31
Paraguay 3
32
Thailand 3
33
Belgien 2
34
Costa Rica 2
35
El Salvador 2
36
Litauen 2
37
Südafrika 2
38
Ungarn 2
39
Bolivien 1
40
Chile 1
41
Griechenland 1
42
Japan 1
43
Neuseeland 1
44
Nicaragua 1
45
Norwegen 1
46
Panama 1
47
Philippinen 1
48
Tschechien 1
49
Usbekistan 1
50
Weißrussland 1
51
Summe 484

(Downloads der E-Books 2016-2022 nach Ländern)

Zur Verdeutlichung: Jeder, der ein Android-Smartphone hat, kann dieses Angebot nutzen. Trotzdem sind die Zahlen bescheiden, das muss ich ganz deutlich sagen. Eine Ursachenforschung ist schwierig und kann ganz schnell in die Irre führen, aber ich will sie trotzdem versuchen.

1. Esperantisten lesen nicht. Viele reden auch nicht miteinander. Das ist provokativ, ich weiß.
2. Die Esperanto-Bewegung ist überaltert. Einige ältere Esperantisten haben weder Smartphone noch Computer, andere benutzen ihre Geräte nur für WhatsApp und einmal im Monat für E-Mail. Ein Telefon zum Lesen benutzen? Ein Werk des Teufels!
3. Ich glaube, dass in den Sprachkursen zu wenig Wert auf die Tatsache gelegt wird, dass Bücher der erste und einfachste Weg sind, die Sprachkenntnisse zu vertiefen und in die Kultur der Esperanto-Bewegung einzutauchen und das zu erleben, was Esperanto ausmacht: Interesse für fremde Länder, Kulturen, Lebensweisen jenseits des Massentourismus und ohne zwischengeschaltete Medien. Die Lehrgangsteilnehmer werden nicht an das Lesen herangeführt, und sie haben nicht das Gefühl, dass ihre Sprachkenntnisse dafür ausreichen. Vielleicht reichen diese tatsächlich nicht.
4. Blättere ich Esperanto-Zeitschriften durch, sehe ich seitenlange Ankündigungen von und Berichte über Treffen, Konferenzen, Seminare. Es sind aber nicht alle Esperantisten Wandervögel. Oder doch? Was wissen die Esperantisten über »die Esperantisten«?
5. Die Zahlen deuten nicht darauf hin, dass »da draußen im Internet« Hunderttausende von Esperantisten warten, oder dass Internet-Kurse einen außerordentlichen Zuwachs an Sprachfreunden bringen.

Link: Google Play Bücher

Michael Lennartz

(Nutzung der Tabellen bzw. der Zahlen im Ganzen oder auszugsweise ist unter Namensnennung erlaubt. – MLe)

(Letzte Änderung: 2023-01-01)